Chemsex ist eine besondere Form des Verhaltens, die in der Regel von homosexuell aktiven Männern ausgeübt wird, die sich in Netzwerken und über Dating-Apps organisieren.
Der freiwillige Konsum von teilweise psychoaktiven Substanzen erfolgt mit dem Ziel, die eigenen sexuellen Empfindungen zu steigern.
Peter ist ein 50-jähriger Mann, der Sex mit Männern (MSM) hat.
Er steht mit beiden Beinen mitten im Leben und hat, was heute fast zum guten Ton gehört, ein sehr anspruchsvolles Berufsleben.
Am Wochenende konsumiert er gerne Drogen, um Stress abzubauen, und genießt dann den Abend mit ständig wechselnden Partnern.
Männer wie Peter sind jedoch keine Kuriosität oder ein Großstadtphänomen.
Peter könnte plötzlich jeden Tag in Ihrer Praxis vor Ihnen stehen, denn längst sind nicht nur MSM- und HIV-orientierte Praktiken involviert.
Es ist also an der Zeit, das Thema Drogen und Sexualität genauer unter die Lupe zu nehmen.
Was ist Chemsex ?
Jeder Mensch ist den normativen Strukturen des Alltagslebens unterworfen, das mit seinen Leistungsanforderungen über einen längeren Zeitraum zu Stress, Erschöpfung und zunehmenden körperlichen Symptomen führt.
Der Mensch verliert sich buchstäblich selbst und vergisst dabei, sich selbst zu spüren.
Wir funktionieren einfach in unserem täglichen Leben.
Infolgedessen üben viele Menschen schließlich gefährliche Sportarten aus, reisen häufiger oder „nehmen ab und zu eine Pille“.
So kann das Alltagsleben in den Hintergrund treten, der Mensch fühlt sich wieder wie er selbst und kann sogar sexuell erfolgreicher sein.
Chemsex ist eine besondere Art des Verhaltens, die in der Regel von MSM praktiziert wird, die sich in Netzwerken und über Dating-Apps organisieren. Der freiwillige Konsum von teilweise psychoaktiven Substanzen erfolgt mit dem Ziel, die eigenen sexuellen Empfindungen zu steigern.
Chemsex ist besonders unter MSM in europäischen Metropolen wie London (13,2 %), Amsterdam (11,2 %) oder Berlin (5,3 %) verbreitet.
GBL, Chrystalmeth, Ketamin oder Kokain werden sehr häufig verwendet, manchmal sogar in Kombination mit Vasodilatatoren wie Sildenafil oder Tardalafil.
Die Hauptwirkungen, die die Nutzer anstreben, sind das Verschwinden von Hemmungen oder Scham sowie die Steigerung des Selbstbewusstseins, Euphorie und Entspannung.
Sex und Drogen: Zwischen Konflikt und Tabu
Chemsex ist in der täglichen Praxis kein leicht zu behandelndes Thema.
Auf beiden Seiten gibt es Vorbehalte und Ängste.
Berater und Ärzte auf der einen Seite müssen sich auf zwei Arten mit ihren eigenen Einstellungen auseinandersetzen:
1) Ist der Konsum von Substanzen akzeptabel?
2) Wie stehe ich selbst zu den angesprochenen Sexualpraktiken?
Der Patient hingegen sieht sich in einem Konflikt, hauptsächlich weil die meisten der verwendeten Substanzen in unserem Land kriminalisiert und verboten sind.
Darüber hinaus lassen sich die Interessen auf die Trias Arbeit, Essen und Sex reduzieren.
Außerdem ist dem Patienten oft nicht klar, wohin die Ratschläge des Arztes ihn wirklich führen sollen, zur Abstinenz oder eher zu einem mehr oder weniger gut kontrollierten und kontrollierbaren Konsum?
Sensibilisierung für einen risikofreien Konsum
Das Hauptziel des Klinikarztes besteht häufig darin, den Einzelnen für einen „risikofreien Konsum“ zu sensibilisieren.
Eine solche multimodale Strategie umfasst die folgenden vier Schlüsselpunkte:
Achtung: Bei ChemSex besteht ein allgemein erhöhtes Risiko einer Infektion mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis, Hepatitis C und Gonorrhoe.
Regelmäßige Tests sind daher empfehlenswert und sollten durchgeführt werden.